Sonntag, 31. Juli 2016

Review - Curvy Kate Ritzy

Hallo Ihr Lieben,

ich hatte schon vor einer Weile diesen Review angekündigt. Nachdem ich zuletzt doch recht beruflich im Stress war, hatte ich entsprechend wenig Zeit und Lust, in der verbliebenen Zeit zu posten. Dazu kam, dass ich nach meinem Unfall letztes Jahr einigen Trainingsrückstand aufzuholen hatte. Aber nun habe ich meinen inneren Schweinehund besiegt und will kurz einen Überblick zum Curvy Kate Ritzy geben, den ich nun schon eine Weile in meinem Bestand habe und mit dem ich bislang überwiegend gute Erfahrungen gemacht habe.

Ich habe ja eigentlich kein besonderes Faible für gepaddete BHs, weil diese doch ziemlich stark formen und mein Busen doch ziemlich eigenwillig ist. Was man aber von gepaddeten BHs immer fälschlicherweise behauptet oder vermutet, ist nicht unbedingt richtig. So ist allgegenwärtig, durch das Padding würde die Brust besonders gepusht und hervorgehoben, was ich allerdings nicht bestätigen kann. Ich hatte ja vor einiger Zeit das Thema bei meiner Passformbetrachtung untersucht und festgestellt, dass viele gepaddete BHs kaum pushen, andererseits durch die dickere Stoffschicht sogar eine gewisse Unsichtbarkeit hervorgerufen wird. Darüber hinaus drücken die zusätzlichen Stoffschichten den Busen sogar stärker an den Körper. Sofern als Halfcup ausgeführt, entsteht so das „Dirndl-Profil“, was bei tieferen Ausschnitten dann das kräftige Dekolletee hervorruft.  Aber der Busen wird eben nur hervorgehoben, wenn der Ausschnitt tief genug ist, um das Dekolletee auch zu zeigen.

Curvy Kate Ritzy 38E
Dekolletee - wenn man will
Da ich generell gute Erfahrungen mit den Schnitten von Curvy Kate habe und insbesondere in der Übergangszeit, wenn dann doch die Stoffe der Oberbekleidung etwas dünner werden, ein gepaddeter BH sowohl in Bezug auf Wärme als auch in Bezug auf wenig Sichtbarkeit gute Dienste erweisen kann, wollte ich einen Versuch wagen und wurde nicht enttäuscht. Anders als der Tease, der stark vintage-angehaucht ist und mit dem kräftigen Muster deutlich durch  dünnere Stoffe durchdrückt, ist Ritzy mit seinem dezenten aber spannenden Streifenmuster deutlich weniger sichtbar. Das Uplift, dass der BH erzeugt, istim Vergleich zu anderen Marken deutlich dezenter. Lediglich Senkrechtnaht und Spitzenborte am Cuprand sind unter engen Shirts zu erkennen. Falls Dekolletee gewünscht ist, kann das mit einem tieferen Ausschnitt sichtbar gemacht werden.

Technische Daten:

Angaben in cm
Ritzy 38E
Material
Nylon 64 %
Polyester 27 %
Elasthan 9 %

Unterbrustband Länge: fest / locker
98 / 78
Unterbrustband Höhe: Achseln / Verschluss
10 / 5
Bügellänge / Bügelbreite
31  / 16
Steghöhe / Stegbreite unten / oben
9 / 7 / 1
Körbchentiefe
27
Trägerlänge / Trägerbreite
40 / 1,8

Schnittform:

Der BH ist als gepaddeter Halfcup im Balconnette-Stil ausgeführt. Charakteristisch die Quernaht und eine Senkrechtnaht in Körbchenmitte, dazu ein verstärkendes Seitenstäbchen und Außenträger. Ein hoher recht breiter Steg und ein breites mit 3 Haken in drei Positionen im Rücken verschließbar rundet das Bild ab.  Der breite Spitzenabschluss am Obercup der leicht gefütterten  festen Körbchen sowie elasthanhaltige Seitenteile sorgen für festen Halt. Die Träger sind, wie immer ausreichen lang und theoretisch auf kompletter Länge verstellbar.

Profil eher unspektakulär

Passform und Tragekomfort:

Der oben offene Schnitt am Obercup sorgt für genügend Toleranz, die Körbchen sind eher knapp. Die Bügel sind fest und die Länge ist zwar beachtlich, aber ein geringes Spiel am äußeren Ende verhindert ein Drücken in die Achseln. Anhand meiner eigenen Brustbeschaffenheit würde ich den BH als breitbrustgeeignet einstufen. Das Band ist fest, aber da es in Ruhelage etwas länger ist, ebenfalls angenehm, ohne zu drücken. Ich persönlich finde den BH als sehr angenehm.
Der BH formt erstaunlicherweise diskret und natürlich. Die Brust wird kräftig angehoben und zentriert, doch die offene Schnittform hält den Push-up-Effekt in Grenzen. Dennoch ist ein formender Effekt nicht zu übersehen.

Dreier - Hakenverschluss


Design:

Das Design ist einfach und dennoch raffiniert. Die Streifen im Cup, die breite Spitzenborte am Obercup, die Spitze am Verschluss und die Schleife mit Applikation zwischen den Cups geben dem BH einen gewissen modernen Reiz.

Sichtbarkeit:

Wer Dekolletee zeigen will, kann das mit dem BH und einem entsprechenden ausgeschnittenen Shirt. Die Senkrechtnaht ist deutlich zu erkennen, weniger der Spitzenabschluss. Insgesamt ist jedoch die formende Wirkung eher als diskret anzusehen

Senkrechtnaht drückt durch
Profil eher unauffällig

Fazit:

Curvy Kate Ritzy ist ein superbequemer BH mit Potential zum Vintage-Stil. Der BH erzeugt ein ordentliches Uplift und präsentiert ein nettes Dekolletee, wenn man es will. Insgesamt erhält er von mir die volle Anzahl an Komfort- und Spaßpunkten. Die Verarbeitung ist solide, der Preis angemessen.

Über Euere Kommentare freue ich mich wie immer.

Meine Bra-Garderobe hat wieder Zuwachs bekommen. Ein Longline (Freya Daydreamer), ein richtig guter Strapless (Fauve Rosa) und ein Vintage (Scantilly Feline Leopard) stehen demnächst zum Review an.

Eine Gute Zeit wünscht

Euer BraBerliner


Montag, 11. Juli 2016

Der König ist tot - es lebe der König

Hallo Ihr Lieben,


nach einer längeren schöpferischen Pause möchte ich mal wieder ein Lebenszeichen abgeben. Nein, ich hatte weder eine Krise noch eine Krankheit, ich wollte einfach nur mal ausspannen.


Die Zeiten sind ja ohnehin ziemlich turbulent, vor allem sehr polarisierend. Die Bereitschaft zu einem Konsens scheint rapide gesunken. Wir haben in den letzten Monaten viel gelesen über Fundamentalismus. Naja nicht direkt, aber da fallen mir die (europäisch-)deutsch-türkischen Beziehungen, die Religionsdiskussion, der BREXIT und natürlich die Fußball EM ein.


Warum die Fußball EM?


Da kann der kleine Mann (und das eine oder andere "Storch"-en-Weibchen) mal so richtig beweisen, wie viel Patriotismus so in ihm steckt. Ja und natürlich auch wie viel Männlichkeit. Da kann mal richtig motzen, wenn einfach Frauen Männerfußball kommentieren dürfen, dabei wünsche ich mir manchmal, dass das Kommentieren - zumindest im Fernsehen - rigoros untersagt wird. Als ob die peinlichen Vor- und Nachbetrachtungen - finanziert aus Zwangsabgaben - nicht schon schlimm genug sind. Fernsehen ohne Ton, immens beruhigend. Nun, das Medienspektakel, aufgebläht für den Kommerz, ist endlich vorbei. Zeit, sich wieder den ernsten Dingen zu widmen.


Ich hatte mich zuletzt mit der Frage beschäftigt, wie offen unsere Gesellschaft ist. Ich habe meine Sorgen benannt. Die Polarisierung scheint tatsächlich zuzunehmen.


Aber:


Ich habe mich unlängst über den Papst gefreut, der - anders als seine Vorgänger - in tiefer Demut seiner Gemeinschaft dient, Fehler der Vergangenheit bekennt und zu Toleranz ermutigt. Ich wünschte mir das von den in Verantwortung stehenden Volksvertretern und denen, die es werden wollen.


Ich habe mich über das Ergebnis aus der Abstimmung in UK gefreut, wenngleich das Ergebnis nicht unbedingt das ist, was ich persönlich verstehen kann und will. Es hat sich gezeigt, wie weit Europa entfernt von den Menschen ist, wie wenig tolerant die "Alten" und wie tolerant die "Jungen" sind. Ich habe mich geärgert über die Reaktion derer, die sich als Europäer bezeichnen und "nur das Gute für alle wollen".


Was war sonst noch so? Majestätsbeleidigung ... gähn, Armenienresolution ... doppelgähn, dann war da noch so eine komische neue Partei ... wie hat schon Brecht gesagt? "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch..." - überhaupt nicht gähn.


Warum die Überschrift?


Na König Fußball, die EM ist vorbei, die WM steht bevor .. mit noch mehr Zirkus, mit noch mehr Geldverschwendung und ... die Chance für den Patrioten, sein Innerstes nach außen zu kehren ...


Wenngleich doch die Bilder zeigen, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, von denen die miteinander in Wettstreit sind, mal gewinnen, mal verlieren, ein ewiger Kreislauf ...
Da sind die Isländer und Waliser, die auch in der Niederlage keinen Grund zum Trauern sehen, gewinnen will jeder, verlieren darf man, traurig sein darüber auch. Aber nur der Dumme und Faule neidet dem Gewinner den Erfolg und das gilt nicht nur für den Fußball.


In diesem Sinne.




Euer BraBerliner