Sonntag, 28. Juni 2015

T-Shirt-BH mit uplift – Curvy Kate Smoothie

Hallo allerseits,

die Woche war spannend, wenn man mal die aktuelle Entwicklung mit Griechenland und das Urteil des Supreme Court betrachtet. Offensichtlich steht die EU am Rande, die am Grünen Tisch ausgekungelten Sparpakete sollen am besten ohne demokratische Legitimation durchgeboxt werden, andernfalls droht der Ausschluss aus der Gemeinschaft. Demokratie geht anders.

Der Supreme Court hat festgestellt, dass der Staat kein Recht hat, willkürlich die Ehe zu verweigern, nur weil zwei Menschen nicht in das „moralische Bild“ von Bürokraten passen. Nicht schlecht, hätte ich den prüden Amerikanern nicht so ohne weiteres zugetraut. Hierzulande wird ja immer noch an den Vorstellungen der Ewiggestrigen festgemacht, wer den Segen vom Staat bekommt.

Aber zu den praktischen Dingen des Lebens. Der Sommer ist da, auch wenn sich das Wetter noch nicht so recht entscheiden kann. Damit ist auch wieder die Frage verbunden, was fällt am wenigsten unter dem Shirt auf. Neben diversen Kleidungstipps ist natürlich auch ein passender BH, möglichst ohne Nähte und ohne Spitze, die sich abzeichnet gefragt.

Wer Smoothie hört. denkt meist an die teilweise ekligen Drinks, die in Mode sind. An einen schicken, gut sitzenden BH denkt man eher nicht. Ich habe den Smoothie von Curvy Kate getestet und nach anfänglichem Zweifel, ob diverser Probierbeobachtungen habe ich mich dafür entschieden und kann mittlerweile sagen, dass die Entscheidung richtig war. Aber fangen wir von vorn an. Mit CK habe ich mittlerweile ziemlich positive Erfahrungen. Das liegt vermutlich daran, dass die BHs recht weit außen mit Trägern ausgerüstet sind und dass die Bügel in aller Regel sehr breit sind und passend die Körbchen weniger tief. Also der klassische BH für die kleine Breitbrust. Mit geschalten BHs im Allgemeinen hatte ich bislang eher Probleme. Viel BHs neigen zum Abstehen der Cupränder, einen Cup kleiner bilden sich die bewussten Brötchen oder auch Quadra-Boobs. Dazu kommt, dass Schalen weit stärker formen, als ungepaddete Cups. Deswegen war ich auch beim Smoothie anfangs eher skeptisch. Und diese Skepsis schien sich auch zu bewahrheiten, als ich dann die Anprobe wagte und die ersten Bilder schoss.

CK - Smoothie 38E - erster Eindruck nicht unbedingt der Beste, verdächtige Erhebung über dem linken Cuprand

Dazu kam, dass ich das mit zwei Haken schmalere Band anfangs als relativ unbequem empfand und die festen Schalen an den Seiten scheinbar in mein Brustgewebe drückten. Andererseits hatte ich in diversen Reviews gelesen, dass der Smoothie recht bequem sei und die „Passformprobleme“ wohl schon nach längerem Tragen verschwinden würden. Also gab ich dem BH eine Chance und dehnte meine Anprobe auf mehrere Stunden aus. Und tatsächlich fühlte sich der BH nach einiger Zeit deutlich angenehmer an, als im ersten Moment. Auch die im Bild noch zu sehenden Quad-Boobs verschwanden, einzig das Abstehen der Cupränder war noch verblieben, verschwand aber nach dem Anziehen  eines Shirts ebenfalls. Das war eigentlich die erstaunlichste Tatsache für mich, da ich der festen Überzeugung war, dass man die Cupränder wahrscheinlich deutlich unter dem Shirt sehen würde, aber nein, nach dem Überziehen des Shirts passte sich der Cuprand wie von Zauberhand dirigiert, an die Brust und das Shirt an.

Profilansicht - runde Form kein zu großes Uplift

Das anfangs etwas nervige Band dehnte sich durch die Körperwärme ebenfalls aus und lag schon nach kurzer Zeit angenehm fest aber ohne Drücken am Körper an und auch die anfangs als Eindrücken empfundene Formgebung der Schalen im Achselbereich lies nach. Nach einem ganztägigen Tragen waren übrigens die Abdrücke, die Bügel und Band hinterließen, deutlich geringer, als bei allen meinen anderen BHs.

Leider nur zwei Haken und die Träger sind nicht übermäßig lang

Zu den technischen Daten:

Maße:

Angaben in cm
Smoothie 38E
Material
Polyamid 58%
Polyester 27%
Elasthan 15 %

Unterbrustband Länge: fest / locker
100 / 75
Unterbrustband Höhe: Achseln / Verschluss
10 / 3,3
Bügellänge / Bügelbreite
29 / 18
Steghöhe / Stegbreite unten / oben
7 / 6 / 1,5
Körbchentiefe
29
Trägerlänge / Trägerbreite
40 / 1,8


Passform:

Der BH hat ein eher kürzeres, aber relativ dehnbares Unterbrustband, das sich beim Tragen relativ schnell an den Körper anpasst und damit sehr gut anliegt und guten Halt gibt. Prinzipiell würde ich die Länge als normal einstufen. Der BH formt eine recht runde Brustform, das Uplift ist deutlich, aber ohne übertrieben zu wirken. Insgesamt pusht der BH weitaus weniger, als meine meisten Cleos.

Design:

Das Design ist schlicht, wie bei einem T-Shirt- BH zu erwarten, der Stoff lässt leichte Schimmereffekte zu, die aber nur in Bewegung auffallen. Die Schalen sind fest ausgeführt und geben sehr guten Halt, sie sind ohne Nähte, so dass sich auch unter engeren Shirts nichts abzeichnet.

Tragekomfort:

Der Tragekomfort ist überirdisch. Ich habe den BH so gut wie nie bemerkt. Auch in längeren, tieferen Sitzhaltungen, wenn sich bei vielen BHs die Bügel oder der Steg bemerkbar machen, war nichts zu spüren. Wer also einen bequemen schlichten BH sucht, ist mit dem Smoothie, sofern Bügelbreite und Cuptiefe passen, sehr gut beraten.
Insgesamt kann ich den Smoothie empfehlen. Lasst Euch nicht vom ersten Eindruck täuschen, der BH entfaltet seine Persönlichkeit und seine Stärken erst in einem längeren Tragetest.

Nach drei Stunden sitzt alles am richtigen Fleck - ein schickes Dekolletee macht er übrigens auch

Mittlerweile habe ich meine CK-Sammlung auch auf den Tease me und den Dita ausgedehnt, die ich irgendwann in der nächsten Zeit ebenfalls hier vorstellen werde.
Bis dahin wünsche ich Euch angenehme Tage und immer den passenden BH.

Liebe Grüße

Euer BraBerliner


Sonntag, 21. Juni 2015

Denken in Stereotypen II - Wie unabhängig sind wir?

Hallo Ihr Lieben,

Eigentlich hatte ich keine Fortsetzung geplant, aber wie es manchmal so ist ...

Ich habe mich immer gefragt, warum wir (die Busenmänner) so ein mulmiges Gefühl haben, wenn wir einen BH tragen, warum wir uns beobachtet fühlen, warum wir Sorge haben, im Geschäft nach einem BH zu fragen, warum wir uns mitunter für unseren Körper schämen..

Weil wir in Stereotypen denken. Ein BH ist ein Kleidungsstück für Frauen, er dient dazu den Busen vorteilhaft zur Geltung zu bringen, damit Frau dem gängigen Bild genügt. Frau sein, das heißt, Rundungen zu zeigen, den Körper für die Paarung zur Geltung zu bringen, emotional zu reagieren. Das ist das gängige Bild, das die Gesellschaft verlangt.

Mann zu sein, dass heißt, eckig zu sein, muskulös durch optimiert, zielorientiert, keine unnötigen Emotionen zu zeigen, sondern immer das Ziel, die Beute im Auge.

Leider entsprechen nur Bruchteile der Menschen diesem Bild, auch wenn sie sich meistens anders sehen, wobei Frauen stärker an sich selbst zweifeln, als Männer und deshalb auch öfter in die Falle tappen, sich als hässliche Entchen zu sehen. 

Wehe, wenn wir an uns  zweifeln. Oder wenn wir auf die gängigen Betrachtungen pfeifen, dann kommen wir schnell in die Ecke der Abartigen, der Perversen.

Wir müssen uns von diesen Bildern innerlich befreien, wir müssen aufhören unsere Partner nach diesen Bildern auszuwählen, den Partner von der Stange zu suchen, natürlich durch optimiert, wir müssen stärker an uns selbst glauben und unsere Individualität ausleben. Das ist zwar schwer und unbequem, aber ich glaube, das macht uns in Summe glücklicher.

Wenn man in Internetforen nach Männer und BH googelt, dann wird man in der Regel mit folgenden Begriffen konfrontiert:

  • Krankheit,
  • sexuelle Neigung,
  • psychologische Probleme.
Komisch, ich finde keiner dieser Begriffe trifft auf mich zu, dennoch werde ich misstrauisch zu mir selbst. Bin ich vielleicht doch krank oder pervers und merke es nur nicht?

Darf ich mir keinen hübschen BH kaufen, um meine Brust zu stützen und mich (und mein Dekolletee) schick zu finden? Bin ich dann abartig?

Ich denke, ich bin ich und ich bin weder krank noch pervers, sondern frei.

Wie seht Ihr das? Ich freue mich auf Eure Kommentare.

Euer Braberliner

Freitag, 19. Juni 2015

Denken in Stereotypen - Wie frei sind Gedanken wirklich ?

Hallo Ihr Lieben,

nach sechs Wochen Schreibpause und Nachdenken über dies und das ist mir ein Zitat in den Sinn gekommen:

"Die Gedanken sind frei" aus einem alten, von Hoffmann v. Fallersleben bearbeiteten Volkslied, nicht ganz 200 Jahre ist das her.

Was hat das mit einem Blog zu tun, der sich mit Dessous tragenden Männern beschäftigt, über das pro und contra für BHs beim Männerbusen nachdenkt und kurze Rezensionen über diverse BHs abhandelt?

Nun, jede Menge, zumindest mit der Freiheit an sich. Aber auch mit der Freiheit der Gedanken. Ich gebe zu, wir können, Gott sei dank, nicht in die Köpfe unserer Mitmenschen schauen, um zu prüfen, was sie denken, aber in unseren eigenen schon und da ertappe ich mich selbst auch regelmäßig, wenn ich eigentlich keine "freien Gedanken" sondern die beobachte, die mir von der Umgebung untergejubelt werden.

Ich möchte das mal an der letzten Strophe des Volkslieds spiegeln. Dort steht:

Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen,
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
Die Gedanken sind frei!
 
 
Spiegeln wir das mal einfach auf unsere Gesellschaft. Wie oft machen wir uns Gedanken über uns selbst. Ich nenne mal zwei typische Gedankengänge:
 
Selbstspiegelung: Das beginnt mit dem Blick in den Spiegel und dem Gefühl,dass man irgendwie aus lauter Mängeln besteht. Das sind unsere Gedanken (Wir sind uns sicher, dass das so ist, weil wir meinen, man muss aussehen, wie die "Erfolgreichen", um selbst erfolgreich zu sein.) Ist übrigens kein geschlechtsspezifisches Phänomen mehr. Das betrifft Frauen und Männer gleichermaßen.
 
Fremdbewertung: Wir begegnen tagtäglich unzähligen Menschen, die wir bewusst oder unbewusst wahrnehmen und einschätzen. Mal ehrlich, welche Eigenschaften fallen uns da so ein - in Gedanken selbstverständlich. Sind diese Gedanken frei?
 
Nun gut, kann man entgegnen, solange wir nichts äußern und als unsere Meinung weitergeben, bleiben es unsere Gedanken und die sind nun mal frei ... Ich kann ja zu dem Menschen, von dem ich meine, er sei hässlich, alles mögliche sagen.
 
Klar, so kann man das auch interpretieren, aber grundsätzlich denke ich , sind wir erst dann frei in unseren Gedanken, wenn wir uns mit solchen Fragen garnicht mehr plagen müssen. Frei sind unsere Gedanken nämlich erst, wenn wir sie nicht mehr an Stereotypen spiegeln. Das heißt nicht, dass wir uns selbst keine Ziele setzen sollen und auch nicht, dass wir unseren Gefühlen durchaus nachgeben können, wenn wir mit anderen zusammen sind. Sympathie und Antipathie sind nunmal keine abstrakten Dinge, sondern komplexe Empfindungen. Aber das zuordnen zu Stereotypen sind ganz sicher keine freien Gedanken.
 
Liebe Grüße
 
Euer BraBerliner