Hallo Ihr Lieben,
während ich so gemütlich am 4. Advent vor mich hinchille, wird mir eigentlich bewusst, wie schnell das Jahr wieder so um war. Das ist schon komisch, als Kind hat es immer ewig gedauert, die Zeit verging relativ langsam, insbesondere wenn man etwas neues entdecken wollte und der Termin dafür schon feststand.
Wenn man dann so im mittleren Alter ist, dann fehlt einem oft die Zeit für Dinge, die man gern macht. Im Alter, meint man, müsste eigentlich wieder alles langsam gehen, aber nein, die Jahre fliegen förmlich so dahin.
Was das mit dem Weihnachtskonsumrausch zu tun hat, werdet Ihr Euch fragen. Ganz einfach, wenn man sich mehr Zeit für die Dinge nehmen kann, die keinen Termin haben, dann nimmt man auch viele Dinge anders wahr, die man unter Volldampf gar nicht mehr bemerkt.
Es ist schon irre, wie wir das ganze zweite halbe Jahr vom Handel daran erinnert werden, ja bloß nicht Weihnachten zu vergessen. Das fängt an mit den ersten "Vorboten" in Form von Lebkuchen Ende August. Mittlerweile liegen ab September schon die ersten Christstollen im Supermarkt. Der Christstollen galt früher als besonders edles Weihnachtsbrot, da wurde alles reingetan, was man das ganze Jahr über nur spärlich verwenden konnte.
Rechtzeitig dann ab Anfang Oktober fangen die Glocken zu läuten an für den ganzen Elektronikramsch, den man ja unbedingt seinen Lieben rechtzeitig beschaffen müsste, denn ohne das ganze Spielzeud, das mit schon am Morgen überall in den Bahnen und Bussen begegnet würden wir wohl gar nicht mehr wissen, was wir tun sollen. Wie wär's mal mit richtiger Kommunikation? Wir sind mit Augen, Mund und Ohren zur Welt gekommen, um miteinander zu reden, uns zuzugesten, das Gespür für den oder die andere(n) wahrzunehmen. Heute schickt man sich wahrscheinlich schon MMS und SMS am selben Tisch.
Jetzt wird die letzte Runde eingeläutet, beginnend mit dem gedeckten Festtagstisch, der sich biegen wird, zum späteren Abend dann die passende Unterwäsche, die wir aber wahrscheinlich garnicht mehr anbekommen, weil wir uns so maßlos überfressen haben.
Ja und nicht zu vergessen das Feuerwerk, mit dem wir uns jedes Jahr gegenseitig belästigen, da löst sich das Geld in wahrstem Sinne in Rauch auf.
Pah, wie schön war doch Weihnachten, als wir nicht so im Überfluss gesessen haben und überlegen mussten, was wir uns schenken und wie wir die freien gemeinsamen Stunden für uns nutzen. Wärme kommt eben doch eher vom Miteinander umgehen, als vom gegenseitigen Überwerfen mit dem im Konsumrausch gesammelten Plunder. Dann läuft die Zeit bis zum nächsten Weihnachten auch wieder länger, weil die Vorfreude eben doch so eine geheime Sehnsucht ist.
Eine frohe Weihnacht mit viel Vorfreude wünscht Euch Euer
Braberliner
Viele Männer bekommen mit Mitte 40 einen Busen, manche bereits in der Jugend. Viele leiden darunter. Überall werden Operationen angeboten, aber es geht auch anders. Wenn man bereit dazu ist, einen Büstenhalter zu tragen. Schließlich machen es ja Millionen Frauen auch. Men over 40 often have boobs, someone has pain. They can have a surgery or wear a bra, million women do so.
Sonntag, 18. Dezember 2016
Sonntag, 16. Oktober 2016
Longline BHs – Freya Daydreamer
Hallo Leute,
nach längerer Pause anbei heute wieder ein Testbericht.
Longline – BHs gelten allgemein als langweilig und unbequem.
Ist natürlich Unsinn, fast jedes Label hat heute schicke und bequeme Longlines
im Angebot, die einen leichten Touch zur Corsage haben, wahlweise unifarben
oder mit bunten Motiven. Ich hatte bislang nur einen Longline (von Pour Moir?)
getestet, der aber vom Schnitt her nicht meins war, dazu kamen die zu kleinen
Cups. Danach habe ich es eine Weile gelassen. Mir waren, ehrlich gesagt, die
meisten zu sehr in Richtung Corsage und damit zu „feminin“ geschnitten, wenn
man das bei BHs überhaupt sagen kann. Dann habe ich den Daydreamer gesehen, den
ich sowohl vom Schnitt her, als auch vom Muster her sehr interessant gefunden
habe und ich dachte, ich probiere mal. Dazu kam, dass dieser Longline von Freya
kommt. Bislang habe ich mit Freya, mit einer Ausnahme, eher weniger gute
Erfahrungen bezüglich Kompatibilität mit meiner Brust gehabt, vielleicht klappt
es ja mit einem Longline-BH.
Nach einem ersten Test, mit unschlüssigem Resümee und
mehrfachem Tragen bin ich jetzt soweit, eine klare Empfehlung auszusprechen. Im
Laufe der Jahre und nach vielen Tests bin ich in der Einschätzung vorsichtiger
geworden. Einige BHs, die mir beim ersten Versuch super gefielen, sind in
meiner täglichen Garderobe seltener enthalten, andere, die ich anfangs eher
vorsichtig beurteilt habe, sind zum first runner aufgestiegen. Sämtliche
Bewertungen sind subjektiv, so dass die ersten Bewertungen immer emotional auch
durch die Optik auf das „Tragegefühl“ durchschlagen. Die richtige Empfehlung
kommt erst nach einem langen Tag und nach mehrmaligem Tragen zustande. Das ist
auch ein Grund, warum ich jetzt erst nach längerer Zeit entsprechende Berichte
schreiben werde.
Aber zum Daydreamer. Der BH, der durchaus auch in die Rubrik
Corsage gebucht werden kann – allerdings lassen sich die Träger nicht entfernen
und der übliche Push-Effekt entfällt, ist ein mit 6 Häkchen im Rücken zu schließender
Full-Cup-BH im leichten Balcony-Style.
Das Band ist rundum breit und unter den Cups etwa 3 cm
breit, es trägt sich sehr bequem ohne Einschneiden und stützt sehr unauffällig.
Überhaupt ist der BH sehr angenehm zu tragen, vermutlich ist die
Materialmischung mit geringem Lycraanteil (6%) und die leichte Fütterung der
Cups ein entscheidender Grund dafür. Etwas nervig, wenn man in Eile ist, ist
das Schließen der 6 Haken, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.
Technische Daten:
Angaben in
cm
|
Freya
Daydreamer Longline 38E
|
Material
|
Nylon 55 %
Polyester
35 %
Lycra 9 %
|
Unterbrustband
Länge: fest / locker
|
99 / 82
|
Unterbrustband
Höhe: Achseln / Verschluss
|
13,5 / 10,5
|
Bügellänge
/ Bügelbreite
|
33 / 18
|
Steghöhe /
Stegbreite unten / oben
|
13,5 / 9 /
1
|
Körbchentiefe
|
28
|
Trägerlänge
/ Trägerbreite
|
44 / 1,8
|
Schnittform:
Die Träger sind weniger weit außen angebracht, als beim
Balconnette. Der BH hat auch keine Quernaht, aber zwei kräftige Senkrechtnähte,
die auch durch die Bekleidung drücken, verleihen den leicht gefütterten
Körbchen Stabilität und formen sehr natürlich ohne übermäßig anzuheben. Bei der
Zuordnung bin ich deshalb eher unsicher. Vermutlich geht das Ganze als Full-Cup
durch, da auch die Träger ja eher mittig als seitlich liegen.
Freya Daydreamer - der Name trifft 100% zu, eigentlich zu schade zum Verstecken |
Passform und Tragekomfort:
Der BH sitzt wie eine zweite Haut. Ich war anfangs wegen des
breiten Bandes unter den Cups skeptisch, ob es sich beim Sitzen einrollt, aber
es blieb den ganzen Tag, wo es hingehört. Der Stoff ist sehr angenehm zur Haut,
die Bügel drücken nicht und die Träger bleiben an Ort und Stelle. Insgesamt
superbequem.
6 Haken als Verschluss, superbequem beim Tragen, lange Träger |
Design:
Der Name Daydreamer passt perfekt zu diesem BH. In hellem Champagnerton
mit einem fantasievollen Blütenmuster, das über den ganzen BH geht, kleine
bunte Punkte auf den Trägern und drei zitronengelben Knöpfen zwischen den Cups
fühlt man sich als Teil einer Blumenwiese. Man spürt ein inneres Verlangen,
diesen schicken BH nicht vor den Blicken zu verstecken.
florales Muster rundum - stützt mit Komfort |
Sichtbarkeit:
Die beiden Senkrechtnähte drücken durch den Stoffe,
ansonsten ist nichts zu sehen, kein aufdringliches Pushen, die Brust bleibt,
angenehm gestützt und leicht rund geformt, an Ort und Stelle.
unübersehbar - die Senkrechtnähte |
von der Seite eher unauffälliges, natürliches Profil |
Fazit:
Von wegen Longline gleich langweilig. Dieser BH ist
spannend, bequem und ein echter Hingucker. Verarbeitung, Passform, Design und
Komfort bekommen die volle Punktzahl. Weiter so Freya.
Über Eure Kommentare freue ich mich wie immer.
Bis dahin alles Gute
Euer BraBerliner
Sonntag, 31. Juli 2016
Review - Curvy Kate Ritzy
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte schon vor einer Weile diesen Review angekündigt.
Nachdem ich zuletzt doch recht beruflich im Stress war, hatte ich entsprechend
wenig Zeit und Lust, in der verbliebenen Zeit zu posten. Dazu kam, dass ich
nach meinem Unfall letztes Jahr einigen Trainingsrückstand aufzuholen hatte.
Aber nun habe ich meinen inneren Schweinehund besiegt und will kurz einen
Überblick zum Curvy Kate Ritzy geben, den ich nun schon eine Weile in meinem
Bestand habe und mit dem ich bislang überwiegend gute Erfahrungen gemacht habe.
Ich habe ja eigentlich kein besonderes Faible für gepaddete
BHs, weil diese doch ziemlich stark formen und mein Busen doch ziemlich eigenwillig
ist. Was man aber von gepaddeten BHs immer fälschlicherweise behauptet oder
vermutet, ist nicht unbedingt richtig. So ist allgegenwärtig, durch das Padding
würde die Brust besonders gepusht und hervorgehoben, was ich allerdings nicht
bestätigen kann. Ich hatte ja vor einiger Zeit das Thema bei meiner Passformbetrachtung
untersucht und festgestellt, dass viele gepaddete BHs kaum pushen, andererseits
durch die dickere Stoffschicht sogar eine gewisse Unsichtbarkeit hervorgerufen
wird. Darüber hinaus drücken die zusätzlichen Stoffschichten den Busen sogar
stärker an den Körper. Sofern als Halfcup ausgeführt, entsteht so das „Dirndl-Profil“,
was bei tieferen Ausschnitten dann das kräftige Dekolletee hervorruft. Aber der Busen wird eben nur hervorgehoben, wenn
der Ausschnitt tief genug ist, um das Dekolletee auch zu zeigen.
Curvy Kate Ritzy 38E Dekolletee - wenn man will |
Da ich generell gute Erfahrungen mit den Schnitten von Curvy
Kate habe und insbesondere in der Übergangszeit, wenn dann doch die Stoffe der
Oberbekleidung etwas dünner werden, ein gepaddeter BH sowohl in Bezug auf Wärme
als auch in Bezug auf wenig Sichtbarkeit gute Dienste erweisen kann, wollte ich
einen Versuch wagen und wurde nicht enttäuscht. Anders als der Tease, der stark
vintage-angehaucht ist und mit dem kräftigen Muster deutlich durch dünnere Stoffe durchdrückt, ist Ritzy mit
seinem dezenten aber spannenden Streifenmuster deutlich weniger sichtbar. Das
Uplift, dass der BH erzeugt, istim Vergleich zu anderen Marken deutlich dezenter.
Lediglich Senkrechtnaht und Spitzenborte am Cuprand sind unter engen Shirts zu
erkennen. Falls Dekolletee gewünscht ist, kann das mit einem tieferen
Ausschnitt sichtbar gemacht werden.
Technische Daten:
Angaben in
cm
|
Ritzy 38E
|
Material
|
Nylon 64 %
Polyester
27 %
Elasthan 9
%
|
Unterbrustband
Länge: fest / locker
|
98 / 78
|
Unterbrustband
Höhe: Achseln / Verschluss
|
10 / 5
|
Bügellänge
/ Bügelbreite
|
31 / 16
|
Steghöhe /
Stegbreite unten / oben
|
9 / 7 / 1
|
Körbchentiefe
|
27
|
Trägerlänge
/ Trägerbreite
|
40 / 1,8
|
Schnittform:
Der BH ist als gepaddeter Halfcup im Balconnette-Stil
ausgeführt. Charakteristisch die Quernaht und eine Senkrechtnaht in
Körbchenmitte, dazu ein verstärkendes Seitenstäbchen und Außenträger. Ein hoher
recht breiter Steg und ein breites mit 3 Haken in drei Positionen im Rücken
verschließbar rundet das Bild ab. Der
breite Spitzenabschluss am Obercup der leicht gefütterten festen Körbchen sowie elasthanhaltige
Seitenteile sorgen für festen Halt. Die Träger sind, wie immer ausreichen lang
und theoretisch auf kompletter Länge verstellbar.
Profil eher unspektakulär |
Passform und Tragekomfort:
Der oben offene Schnitt am Obercup sorgt für genügend
Toleranz, die Körbchen sind eher knapp. Die Bügel sind fest und die Länge ist
zwar beachtlich, aber ein geringes Spiel am äußeren Ende verhindert ein Drücken
in die Achseln. Anhand meiner eigenen Brustbeschaffenheit würde ich den BH als
breitbrustgeeignet einstufen. Das Band ist fest, aber da es in Ruhelage etwas
länger ist, ebenfalls angenehm, ohne zu drücken. Ich persönlich finde den BH
als sehr angenehm.
Der BH formt erstaunlicherweise diskret und natürlich. Die
Brust wird kräftig angehoben und zentriert, doch die offene Schnittform hält
den Push-up-Effekt in Grenzen. Dennoch ist ein formender Effekt nicht zu
übersehen.
Dreier - Hakenverschluss |
Design:
Das Design ist einfach und dennoch raffiniert. Die Streifen
im Cup, die breite Spitzenborte am Obercup, die Spitze am Verschluss und die
Schleife mit Applikation zwischen den Cups geben dem BH einen gewissen modernen
Reiz.
Wer Dekolletee zeigen will, kann das mit dem BH und einem
entsprechenden ausgeschnittenen Shirt. Die Senkrechtnaht ist deutlich zu
erkennen, weniger der Spitzenabschluss. Insgesamt ist jedoch die formende
Wirkung eher als diskret anzusehen
Senkrechtnaht drückt durch |
Profil eher unauffällig |
Fazit:
Curvy Kate Ritzy ist ein superbequemer BH mit Potential zum
Vintage-Stil. Der BH erzeugt ein ordentliches Uplift und präsentiert ein nettes
Dekolletee, wenn man es will. Insgesamt erhält er von mir die volle Anzahl an
Komfort- und Spaßpunkten. Die Verarbeitung ist solide, der Preis angemessen.
Über Euere Kommentare freue ich mich wie immer.
Meine Bra-Garderobe hat wieder Zuwachs bekommen. Ein
Longline (Freya Daydreamer), ein richtig guter Strapless (Fauve Rosa) und ein
Vintage (Scantilly Feline Leopard) stehen demnächst zum Review an.
Eine Gute Zeit wünscht
Euer BraBerliner
Montag, 11. Juli 2016
Der König ist tot - es lebe der König
Hallo Ihr Lieben,
nach einer längeren schöpferischen Pause möchte ich mal wieder ein Lebenszeichen abgeben. Nein, ich hatte weder eine Krise noch eine Krankheit, ich wollte einfach nur mal ausspannen.
Die Zeiten sind ja ohnehin ziemlich turbulent, vor allem sehr polarisierend. Die Bereitschaft zu einem Konsens scheint rapide gesunken. Wir haben in den letzten Monaten viel gelesen über Fundamentalismus. Naja nicht direkt, aber da fallen mir die (europäisch-)deutsch-türkischen Beziehungen, die Religionsdiskussion, der BREXIT und natürlich die Fußball EM ein.
Warum die Fußball EM?
Da kann der kleine Mann (und das eine oder andere "Storch"-en-Weibchen) mal so richtig beweisen, wie viel Patriotismus so in ihm steckt. Ja und natürlich auch wie viel Männlichkeit. Da kann mal richtig motzen, wenn einfach Frauen Männerfußball kommentieren dürfen, dabei wünsche ich mir manchmal, dass das Kommentieren - zumindest im Fernsehen - rigoros untersagt wird. Als ob die peinlichen Vor- und Nachbetrachtungen - finanziert aus Zwangsabgaben - nicht schon schlimm genug sind. Fernsehen ohne Ton, immens beruhigend. Nun, das Medienspektakel, aufgebläht für den Kommerz, ist endlich vorbei. Zeit, sich wieder den ernsten Dingen zu widmen.
Ich hatte mich zuletzt mit der Frage beschäftigt, wie offen unsere Gesellschaft ist. Ich habe meine Sorgen benannt. Die Polarisierung scheint tatsächlich zuzunehmen.
Aber:
Ich habe mich unlängst über den Papst gefreut, der - anders als seine Vorgänger - in tiefer Demut seiner Gemeinschaft dient, Fehler der Vergangenheit bekennt und zu Toleranz ermutigt. Ich wünschte mir das von den in Verantwortung stehenden Volksvertretern und denen, die es werden wollen.
Ich habe mich über das Ergebnis aus der Abstimmung in UK gefreut, wenngleich das Ergebnis nicht unbedingt das ist, was ich persönlich verstehen kann und will. Es hat sich gezeigt, wie weit Europa entfernt von den Menschen ist, wie wenig tolerant die "Alten" und wie tolerant die "Jungen" sind. Ich habe mich geärgert über die Reaktion derer, die sich als Europäer bezeichnen und "nur das Gute für alle wollen".
Was war sonst noch so? Majestätsbeleidigung ... gähn, Armenienresolution ... doppelgähn, dann war da noch so eine komische neue Partei ... wie hat schon Brecht gesagt? "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch..." - überhaupt nicht gähn.
Warum die Überschrift?
Na König Fußball, die EM ist vorbei, die WM steht bevor .. mit noch mehr Zirkus, mit noch mehr Geldverschwendung und ... die Chance für den Patrioten, sein Innerstes nach außen zu kehren ...
Wenngleich doch die Bilder zeigen, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, von denen die miteinander in Wettstreit sind, mal gewinnen, mal verlieren, ein ewiger Kreislauf ...
Da sind die Isländer und Waliser, die auch in der Niederlage keinen Grund zum Trauern sehen, gewinnen will jeder, verlieren darf man, traurig sein darüber auch. Aber nur der Dumme und Faule neidet dem Gewinner den Erfolg und das gilt nicht nur für den Fußball.
In diesem Sinne.
Euer BraBerliner
nach einer längeren schöpferischen Pause möchte ich mal wieder ein Lebenszeichen abgeben. Nein, ich hatte weder eine Krise noch eine Krankheit, ich wollte einfach nur mal ausspannen.
Die Zeiten sind ja ohnehin ziemlich turbulent, vor allem sehr polarisierend. Die Bereitschaft zu einem Konsens scheint rapide gesunken. Wir haben in den letzten Monaten viel gelesen über Fundamentalismus. Naja nicht direkt, aber da fallen mir die (europäisch-)deutsch-türkischen Beziehungen, die Religionsdiskussion, der BREXIT und natürlich die Fußball EM ein.
Warum die Fußball EM?
Da kann der kleine Mann (und das eine oder andere "Storch"-en-Weibchen) mal so richtig beweisen, wie viel Patriotismus so in ihm steckt. Ja und natürlich auch wie viel Männlichkeit. Da kann mal richtig motzen, wenn einfach Frauen Männerfußball kommentieren dürfen, dabei wünsche ich mir manchmal, dass das Kommentieren - zumindest im Fernsehen - rigoros untersagt wird. Als ob die peinlichen Vor- und Nachbetrachtungen - finanziert aus Zwangsabgaben - nicht schon schlimm genug sind. Fernsehen ohne Ton, immens beruhigend. Nun, das Medienspektakel, aufgebläht für den Kommerz, ist endlich vorbei. Zeit, sich wieder den ernsten Dingen zu widmen.
Ich hatte mich zuletzt mit der Frage beschäftigt, wie offen unsere Gesellschaft ist. Ich habe meine Sorgen benannt. Die Polarisierung scheint tatsächlich zuzunehmen.
Aber:
Ich habe mich unlängst über den Papst gefreut, der - anders als seine Vorgänger - in tiefer Demut seiner Gemeinschaft dient, Fehler der Vergangenheit bekennt und zu Toleranz ermutigt. Ich wünschte mir das von den in Verantwortung stehenden Volksvertretern und denen, die es werden wollen.
Ich habe mich über das Ergebnis aus der Abstimmung in UK gefreut, wenngleich das Ergebnis nicht unbedingt das ist, was ich persönlich verstehen kann und will. Es hat sich gezeigt, wie weit Europa entfernt von den Menschen ist, wie wenig tolerant die "Alten" und wie tolerant die "Jungen" sind. Ich habe mich geärgert über die Reaktion derer, die sich als Europäer bezeichnen und "nur das Gute für alle wollen".
Was war sonst noch so? Majestätsbeleidigung ... gähn, Armenienresolution ... doppelgähn, dann war da noch so eine komische neue Partei ... wie hat schon Brecht gesagt? "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch..." - überhaupt nicht gähn.
Warum die Überschrift?
Na König Fußball, die EM ist vorbei, die WM steht bevor .. mit noch mehr Zirkus, mit noch mehr Geldverschwendung und ... die Chance für den Patrioten, sein Innerstes nach außen zu kehren ...
Wenngleich doch die Bilder zeigen, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, von denen die miteinander in Wettstreit sind, mal gewinnen, mal verlieren, ein ewiger Kreislauf ...
Da sind die Isländer und Waliser, die auch in der Niederlage keinen Grund zum Trauern sehen, gewinnen will jeder, verlieren darf man, traurig sein darüber auch. Aber nur der Dumme und Faule neidet dem Gewinner den Erfolg und das gilt nicht nur für den Fußball.
In diesem Sinne.
Euer BraBerliner
Sonntag, 10. April 2016
Emanzipation in der offenen Gesellschaft
Hallo Ihr Lieben,
zuletzt bin ich vor allem auf der Review-Schiene unterwegs
gewesen. Wenn ich meinen Blog klassifizieren müsste, dann würde ich wohl eine
Mischung aus Lingerieblog und simpel philosophischer Selbstspiegelung sehen.
Als Lingerieblogger bin ich wohl nach wie vor ein Exot. Das Problem ist, dass
man schnell in die Schublade eines Schlüssellochexhibitionisten geschoben wird,
wenn man als Mann über Büstenhalter am eigenen Körper schreibt und das Ganze
zusätzlich visuell unterstützt. Bei heimlichen Voyeur wäre ich wohl gegenüber
der Vielzahl weiblicher Bloggerinnen wenig interessant, für die Modeindustrie
bin ich wohl ohnehin uninteressant und für die, die nach Trash im Internet
suchen, werde ich wohl als Joke hier und da umhergereicht werden.
Allerdings sehe ich mich eher als Betroffenen an, der
versucht, sein eigenes Weltbild anderen ebenfalls Betroffenen zu vermitteln,
sie aufzumuntern und die eigenen Erfahrungen zu teilen. Aus dieser Sicht heraus
bin ich auch der festen Überzeugung, dass entscheidend für unser Wohlbefinden
ist, sich anzunehmen und mit einem positiven Selbstbild das Leben zu meistern.
Genau dieser Punkt ist es, warum ich sehr viel Sympathie für feminine
Emanzipationsbewegungen empfinde und aus genau diesem Grund habe ich mich etwas
stärker mit dem Thema Emanzipation beschäftigt.
Der Begriff, mit lateinischer Sprachwurzel, wird vor allem
mit Befreiung verbunden, war es historisch die Befreiung von väterlicher
Bevormundung oder aus abhängigem Leben, so wurde er vor allem im letzten
Jahrhundert mit den Frauenbewegungen verbunden. Sich emanzipieren bedeutet für
mich, sich von Fesseln zu befreien, sich unabhängig zu machen, sei es von
materieller Abhängigkeit oder von geistiger Abhängigkeit. In einer offenen
Gesellschaft, wie unserer, ist es vor allem wichtig, sich von zweifelhaften
gesellschaftlichen „Normen“ zu befreien und das ist genau der Punkt, in dem ich
gedanklich den diversen Frauenbewegungen nahe stehe. Allerdings ärgere ich mich
auch regelmäßig, wie in vielen Foren oder Gruppierungen reflexartig gebissen
wird, wenn jemand auch nur ansatzweise Kritik an Leitsätzen übt.
Worin sehe ich vor allem Gemeinsamkeiten zwischen meinen und
feministischen Auffassungen:
- Ich sehe eine unbegründete Ungleichheit, mit der Geschlechter gemessen werden.
- Ich lehne jede Art an Normierung des Individuums in körperliche oder geistige Kategorien ab.
- Ich bin gegen selbstzerstörerische bis zum Eigenhass hingehende Selbstspiegelung.
Was bereitet mir Sorge?
- Ich sehe eine zunehmende Polarisierung, die zunehmend zu Hass führt.
- Ich erkenne in vielen Äußerungen der Emanzipationsbewegungen Muster, die mir aus den ausgrenzenden Regeln der der bestehenden Strukturen wohl bekannt sind.
- Ich ärgere mich über Reaktionen auf Kritik, die vermitteln, dass sie aus dem Wissen heraus erfolgen, im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein.
Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, der mich sehr
nachdenklich gemacht hat. Er mündete im Wesentlichen in folgende Aussage:
Die binäre Einteilung der Menschen in
zwei Geschlechter ist nicht nur ein entscheidender Nachteil unserer gesellschaftlichen
Entwicklung, sie ist auch aus biologischer Sicht schlichtweg falsch.
In dieser Aussage steckt eine erhebliche Brisanz, weil viele
gegenwärtige gesellschaftliche Probleme genau eine Folge dieser binären Teilung
sind. Sei es die Diskussion über die gleichgeschlechtliche Ehe, die
Gleichbehandlung der „beiden Geschlechter“, die Unterrepräsentation von „Frauen“
in verantwortlichen Positionen, überall ist die Ursache eine binäre
Geschlechterrolle. Es erscheint so, als sei es dem „Teufel“ gelungen, durch
eine Trennlinie zwischen den Menschen zwei ewig in Zwietracht lebende annähernd
gleich große Gruppierungen zu schaffen, die anstatt die wirklichen Probleme zu
lösen, sich in einem ewigen Kampf um Gleichheit verschleißen.
Worin sich die gesellschaftlichen Diskussionen immer
gleichen, ist „das Wissen darum“, dass immer die anderen Schuld sind.
- Ungleiche Behandlung und Entlohnung von Mann und Frau: Schuld sind die verkrusteten Strukturen der alten Männer.
- Psychische Probleme, Körperhass und Depressionen bei Frauen: Schuld sind die Erziehung und die Normative, die die Medien verbreiten.
- …
Emanzipation fängt für mich beim Ich an. Emanzipation ist
eine „aktive Handlung“ des Individuums, um sich aus etwas zu befreien. Was
haben erfolgreiche Manager und Managerinnen gemeinsam: Sie sind von sich selbst
überzeugt, sie haben sich gegenüber den „gesellschaftlichen Normen“
emanzipiert, teilweise mit der negativen Folge, ein völlig übersteigertes
Selbstbild zu besitzen. Vergütungen, Unfähigkeit zu Selbstkritik („Bin ich
Gott?“), selbstherrliche Beratungsresistenz sind in aller Regel geschlechterübergreifend.
Genauso aber auch verantwortungsvolles Handeln und die Bereitschaft, eigene
Entscheidungen zu prüfen und erforderlichenfalls anzupassen.
Unsere offene Gesellschaft bietet sehr viele Möglichkeiten,
sich von falschen oder fragwürdigen gesellschaftlichen Normen zu lösen, wenn
wir bereits sind, mit uns selbst zu beginnen. Was wiederum heißt, Emanzipation
beginnt in unserem Innern. Aber zur Emanzipation gehören auch ein gewisses
Vertrauen und die Bereitschaft, sich mit Argumenten auseinanderzusetzen.
Vertrauen heißt, ich muss anderen zugestehen, dass sie, auch wenn sie nicht
meiner binären geschlechtlichen Gruppe angehören, meine Auffassungen zu teilen.
Sich mit Argumenten auseinandersetzen heißt, ich muss bereit sein, meine „eigene
Wahrheit“ fortwährend auch in Frage zu stellen.
Ich bin mir sicher, dass mittelfristig die Emanzipation des
Individuums jenseits aller binären Trennung funktionieren wird. Ich bin mir
aber auch sicher, dass das noch sehr viele Mühen verursachen wird. Ich merke ja
an mir selbst, wie schwierig Emanzipation ist, und sei es nur, wenn es um so
simple Dinge geht, wie einen BH zu tragen, der in unserer binären Weltsicht den
Frauen vorbehalten ist, während ich in unserer binären Welt doch ein Mann bin.
Und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Ich schreibe wohl doch
eher einen Lingerieblog und das ist ein Teil meines Versuches, mich als
Individuum zu emanzipieren.
Wie seht Ihr das Thema? Habt Ihr ähnliche Sorgen wie ich? Wie weit habt Ihr Euch schon emanzipiert? Oder ist das alles Quatsch?
Halt ein ziemlich kompliziertes Thema. Ich hoffe dennoch,
Ihr habt bis hier gelesen.
Einen gut sitzenden BH für die nächsten Wochen wünscht
Euer BraBerliner
Sonntag, 13. März 2016
Schnittzwillinge mit Unterschied – Curvy Kate Madagascar und Cascade
Hallo Ihr Lieben,
was tun, wenn der Frühling keine Lust hat, sich zu zeigen?
Während ich hier sitze und darauf warte, dass sich die Wolkendecke lichtet, um
ein paar Sonnenstrahlen durchzulassen und den seit Tagen angekündigten
Frühlingsanbruch zu zelebrieren, bereitet sich die Bekleidungsbranche vor, die
Modelle für die nächste Wintersaison vorzubereiten. Wäre ich als Modeblogger
unterwegs, würde ich mich mit der nächsten Wintersaison auseinandersetzen.
Stattdessen habe ich beschlossen, meine unlängst beschafften und getesteten
neuen BHs vorzustellen.
Vielleicht kommt ja heute doch noch die versprochene
Frühlingssonne zum Vorschein, zumindest mit dem Madagascar in Pixie Print und
dem türkisfarbenen Cascade habe ich vor ein paar Wochen zwei Frühlingsstücke in
meine Wäscheschublade einsortiert. Von der Schnittform erinnern mich beide sehr
an den bewährten Dreamcatcher und so hat mich auch nicht verwundert, dass die
Maße und die Form tatsächlich weitgehend identisch sind. Auch das Design, sieht
man von den Stickereien und Applikationen einmal ab, ist sehr ähnlich
aufgebaut. Umso erstaunlicher, dass die BHs ein unterschiedliches Tragegefühl
vermitteln, was vor allem auf die materielle Zusammensetzung zurückzuführen
ist.
Vornweg:
Der Dreamcatcher, der nun schon seit fast zwei
Jahren zu meinen Basics gehört, ist vom Schnitt denn doch deutlich abweichend
von den beiden Neuen, hier hat CK aber wohl mittlerweile die Form verändert, da
der BH wohl passformtechnisch eher schwierig war. Madagascar und Cascade, die
erst später ins Programm aufgenommen wurden, sind schon mit verbessertem
Schnitt an den Start gegangen. Zwar hatte ich mit dem Schnitt des Dreamcatcher
keine Probleme, aber sowohl beim Test, als auch im Dauereinsatz haben beide
viele positive Eigenschaften bewiesen, die beim Dreamcatcher noch nicht
vorhanden waren. So ist die Trägerbefestigung nicht mehr soweit außen am Cup
und das Verhältnis Bügellänge zu Bügelbreite ausgewogener, allerdings sind die
Träger leider etwas kürzer.
Cascade 38E |
Madagascar 38E |
Technische Daten:
Angaben in
cm
|
Madagascar
Pixie Print 38E
|
Cascade
pixie 38E
|
Material
|
Nylon 48%
Polyester
41%
Elasthan
11%
|
Nylon 94 %
Elasthan 6
%
|
Unterbrustband
Länge: fest / locker
|
101 / 78
|
101 / 78
|
Unterbrustband
Höhe: Achseln / Verschluss
|
8 / 5,5
|
8 / 5,5
|
Bügellänge
/ Bügelbreite
|
27 / 17
|
27 / 17
|
Steghöhe /
Stegbreite unten / oben
|
7 / 5 / 1
|
7 / 5 / 1
|
Körbchentiefe
|
28
|
28
|
Trägerlänge
/ Trägerbreite
|
40 / 2
|
40 / 2
|
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, sind beide BHs von den
Maßen identisch, auch der eigentliche Schnitt ist identisch, bis hin zu den am
Band bis zum 3er Hakenverschluss angenähten verlängerten Trägern.
Cascade 38E |
Madagascar 38E von hinten fast wie Cascade |
Dennoch ist die Trageeigenschaft wegen der deutlichen
Materialunterschiede verschieden. Erstaunlich für mich war, dass der geringere
Elasthananteil beim Cascade nicht die erwartete höhere Festigkeit des
Brustbandes zur Folge hat, vielmehr sitzt der Madagascar mit fast doppelt so
hohem Elasthananteil deutlich fester.
Schnitt:
Beide BHs sind als Balconnettes ausgeführt. Die
Senkrechtnaht im vorderen Drittel des Cups und die V-förmig aufeinander
zulaufenden Quernähte teilen den Cup in drei Teile ein, oberhalb der Quernaht
ist der Stoff aus besticktem Mesh-Gewebe. Der Stoff in den Cups ist fest und
bietet damit den nötigen Halt, beim Cascade ist darüber hinaus der untere Teil
des Cups aus zwei Stoffschichten verstärkt. Das Band selbst ist angenehm breit
und drei Haken am Rückenverschluss sorgen für guten Stützeffekt. Vor einigen
Jahren hatte ich noch Bedenken, wenn BHs mit drei Haken zu verschließen waren,
da sie mich an die altbackenen Modelle aus den 70er Jahren erinnerten.
Mittlerweile finde ich dreier Hakenverschlüsse deutlich angenehmer als schmale
mit einem oder zwei Haken zu schließende Bänder.
Design:
Vergleicht man das Design, so findet man zwei völlig
verschieden BHs. Zum einen der elegante, fast festliche Cascade – einfarbig,
eingesticktes Rautenmuster, Strassapplikation zwischen den Cups. Auf der
anderen Seite der verspielte Madagascar mit Animalprint im Cup, pinkfarbener
Schleife zwischen den Cups und an den Ansätzen der Träger – in frischem
jugendlichem Design.
Cascade - elegant gediegen |
Madagascar - jugendlich frisch |
Beide BHs haben somit ihre Vorzüge, die leuchtende Farbe
beim Cascade und die Verspieltheit des Madagascar – die mich an die teilweise quietsch-bunten
Cleos der letzten Jahre erinnert. Wenn man die BHs sieht, muss man sie einfach
mögen.
Passform und Tragekomfort:
Beide BHs passen. Der Cascade sitzt sehr unauffällig auf der
Haut und schon nach kurzer Zeit vergisst man, dass man einen BH trägt. Der Stoff
in den Cups ist sehr weich und angenehm. Hin und wieder musste ich die Träger
nachrücken, da diese verrutschten. Allerdings hat sich das mit der Zeit
weitgehend gegeben. Der obere Cuprand ist leicht elastisch und toleriert
unterschiedliche Festigkeit des oberen Brustgewebes. Der Cup fühlt sich immer
passend an.
Madagascar sitzt ebenfalls sehr angenehm, allerdings ist der
Stoff der Cups anfangs etwas kratzig. Das gibt sich nach mehreren Waschgängen.
Der BH formt deutlich stärker, als sein Pendant. Insgesamt sind sowohl das
Band, als auch die Cups fester, als beim schnittgleichen Cascade.
Cascade |
Madagascar |
Leichter
Faltenwurf bei meiner etwas kleineren rechten Brust, allerdings nur bei genauem
Hinsehen. Ein Verrutschen der Träger war dagegen kein Thema. Bei weicheren
Brüsten könnte der feste obere Cuprand ein Problem werden.
Cascade |
Madagascar |
Beide BHs heben die Brust sanft an und formen natürlich. Ohne
übermäßigen Uplift oder ein starkes Zentrieren nach vorn entsteht eine runde
Brust, die nicht übermäßig auffällt. Da die BHs ungepaddet sind, sind sie auch
an wärmeren Tagen angenehm zu tragen. Unter engen Shirts fallen sie auf, da
sowohl Stickereien als auch die Nähte sich deutlich abzeichnen.
Gesamteinschätzung:
Mit Madagascar und Cascade hat der Frühling begonnen. Je
nach Stimmung sorgen gediegene Eleganz oder jugendliche Frische für ein
angenehmes Darunter mit viel Komfort. Minuspunkte gibt es für rutschende Träger
beim Cascade und etwas kratzigen Stoff beim Madagascar. Dennoch sind beide gut
gelungen. Für weicheres Brustgewebe ist der Cascade besser geeignet, als der
Madagascar.
Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare
Euer Braberliner
Sonntag, 14. Februar 2016
Avocado Mirabelle – Kurzreview über ein sympathisches Früchtchen
Hallo Ihr Lieben,
nach einiger Ruhe soll nun heute das versprochene Review zum
Avocado Mirabelle kommen. Mirabellen sind die kleinen, gelben Zwetschgen, die
meistens recht säuerlich schmecken, an dornigen Sträuchern wachsen und zu
Likören gebrannt oder als Kompott genossen werden.
Avocado Mirabelle 85E kleine Mirabellen auf schwarzem Grund |
Als ich von Agnieszka, der Eigentümerin der kleinen aber
feinen Lingerie-Boutique Brafinette in Pankow hörte, dass die neuen Modelle von
Avocado eingetroffen sind, war das für mich ein guter Grund, wieder mal
vorbeizuschauen. Schließlich hatte ich vor einiger Zeit mit dem Jewel von
Avocado einen wirklichen Juwel erstanden und die neuen Modelle machten mich
neugierig. Der Mirabelle war mir seinerzeit schon wegen seiner sehr schicken
Stickerei aufgefallen, leider wollte er aber gar nicht mit meiner Brust
harmonieren. Zwischenzeitlich hatte aber Avocado die Anzahl der Schnittformen
konsequent reduziert und Änderungen an den Passformen vorgenommen, weshalb ich
mir dachte, es wäre sicherlich einen Versuch wert, eine zweite Anprobe zu
machen.
Stickerei und Lochstickerei bis zum Seitenstäbchen |
Avocado zeichnet sich durch eine liebevolle Verarbeitung
feiner Stoffe zu feinster Lingerie aus. So war ich auch nicht überrascht,
wieder mehrere vom Design her schlicht aber dennoch spektakulär und in
ausgezeichneter Verarbeitung präsentierte BHs zu sehen. Von den probierten
Modellen war nach eigenem Empfinden, aber auch nach dem meiner wie immer
zuvorkommenden und diskreten Beraterin der Mirabelle das Vorzugsexemplar. Und
so wurde der Mirabelle ein ständiges Teil meiner BH-Schublade.
Technische Daten:
Angaben in
cm
|
Mirabelle 85
E
|
Material
|
Polyamid
45 %
Polyester
50 %
Elasthan 5
%
|
Unterbrustband
Länge: fest / locker
|
98 / 79
|
Unterbrustband
Höhe: Achseln / Verschluss
|
10 / 6
|
Bügellänge
/ Bügelbreite
|
29 / 18
|
Steghöhe /
Stegbreite unten / oben
|
9 / 4 / 1
|
Körbchentiefe
|
29
|
Trägerlänge
/ Trägerbreite
|
36 / 1,8
|
Schnittform:
Der BH ist als klassischer Balconnette ausgeführt.
Charakteristisch die Quernaht und eine Senkrechtnaht in Körbchenmitte, dazu ein
verstärkendes Seitenstäbchen und Außenträger. Ein hoher eher schmaler Steg und
ein breites mit 3 Haken in drei Positionen im Rücken verschließbar rundet das
Bild ab. Elastischer Spitzenabschluss am Obercup der ungefütterten eher festen
Körbchen sowie elasthanhaltige Seitenteile sorgen für den Halt. Die Träger
sind, wegen der Stickerei in der vorderen Hälfte, theoretisch bis zur Mitte
verstellbar.
Quer- und Senkrechtnaht mit Außenträgern |
Passform und Tragekomfort:
Die elastische Spitze am Obercup sorgt für genügend
Toleranz, um ein Einschneiden ins Brustgewebe zu verhindern. Das ist wichtig,
wenn beim Tragen wegen unterschiedlicher Brustvolumen meist ein Cup gröer zu
Faltenbildung neigt und ein Cup weniger die größere Brust an den Rand des
Überquellens bringt. Die Seitenstäbchen sorgen für eine gute zusätzliche
seitliche Stabilisierung. Die Bügel sind fest und die Länge ist zwar
beachtlich, aber ein geringes Spiel am äußeren Ende verhindert ein Drücken in die
Achseln. Anhand meiner eigenen Brustbeschaffenheit würde ich den BH als
breitbrustgeeignet einstufen. Die Körbchen sind eher etwas tiefer geschnitten
(trage sonst 38E entspricht einer 85F), das Band ist fest, aber da es in
Ruhelage etwas länger ist, ebenfalls angenehm, ohne zu drücken. Ich persönlich
finde – abgesehen von den in der Länge knappen Trägern, den BH als sehr
angenehm.
dreier-Verschluss im Rücken |
Der BH formt diskret und natürlich. Die Brust wird angenehm
leicht angehoben und zentriert und behält eine natürliche leicht runde Form.
Viele Balconettes verursachen einen starken Uplift-Effekt, indem sie den Busen
stark zur Mitte anheben. Ich kenne das von meinen Cleo-BHs. Das ist bei
Mirabelle nicht der Fall. Dennoch ist ein formender Effekt nicht zu übersehen.
Design:
Das Design finde ich sehr angenehm. Die schwarzen
Stickereien in Cups sind durch kräftig orange, fast rötliche Pünktchen
aufgewertet, vermutlich sind das die Mirabellen, zumal die Stickereien durchaus
an einen Strauch erinnern. Stickereien und Pünktchen setzen sich im vorderen
Teil der Träger fort. Der Cup-Abschluss enthält blütenförmige Lochstickereien
und am oberen Stegende thront eine große pinkfarbene Schleife. Auch am unteren
Ende des Bandes, bis zu den Seitenstächen ist diese Lochstickerei angesetzt.
Die Seitenteile bis zum Rückenverschluss sind in einem schlichten Schwarz
gehalten. Wer sich mit Spitzen-BHs schwer tut, dem kann ich diesen BH dennoch
mit seinem sehr gelungenen Design empfehlen.
Schleife zwischen den Cups |
Mirabellen mit Strauch |
Sichtbarkeit:
Über die Sichtbarkeit von BHs wurde schon viel geschrieben.
Wie alle Spitzen-BHs neigt auch der Mirabelle zum Durchdrücken der Cupnähte.
Wer das nicht will, muss einen BH ohne Nähte oder einen Schalen-BH ausweichen.
Wesentlicher aber ist, dass die eher flachere Schnittform den Busen nicht
übermäßig betont, so dass er unter einem etwas weiteren Shirt wohl kaum
auffallen wird.
eher unauffällig im Profil |
Senkrechtnaht ist zu sehen |
Fazit:
Mit Mirabelle ist Avocado ein schlichter, aber sehr ansprechender
BH gelungen, der sogar eine gewisse diskrete Erotik ausstrahlt. Eine angenehme
Passform mit leichten Materialien macht den BH auch an wärmeren Tagen zu einem
diskreten und verlässlichen Begleiter. Feste Körbchen und ein elastischer
Cupabschluss sorgen für ausreichende Toleranz, Seitenstäbchen und ein breites
Band für sicheren Halt. Der Preis von ca. 70€ ist für einen BH dieser Qualität
fair.
Wie immer freue ich mich auf Eure Kommentare. Als nächstes
kommen wieder Reviews zu mehreren Curvy Kate BHs, darunter der gepaddete Ritzy
und der ungepaddete Madagascar.
Einen angenehmen Sonntag und eine gute Zeit wünscht
Euer BraBerliner
PS: zum Thema Valentinstag schreibe ich nichts, da ich die
Kommerzialisierung schlicht und einfach abtörnend finde.
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